1636-08-05
Durchleuchtiger, Hochgeborner Fürst unnd Herr,

Ew. Fürstl. Gnd. schreiben de dato Paderborn den 12ten Julii ist mir gestrigen tags bey der Ordinari, dero vorhergangenes aber vom 20ten Junii allererst heutigen tags durch herrn Generalmajor Ramsay Capitain alhie zurecht geliefert worden. Den von Gott mit so grossem glückh unnd augenscheinlichen hilff gesegneten Entsatz der Statt HanauHanaw, unnd waß Ew. Fürstl. Gnd. neben dem Herrn Veldtmarschall Leßliea darauf vor fernere consilia unnd desseinen gefasst, hab ich mit höchsten frewden und contentement verstanden, gratulire Ew. Fürstl. Gnd. deßwegen billich underdienstlich unnd bitte die Göttliche Allmacht, daß dieselbe auch fürohin diese E. Fürstl. Gnd. christliche expedition vätterlich segnen unnd alles zu seines Hl. Nahmens Ehren, Erhalltung der Wahren Evangelischen Religion unnd denen Interessenten zum besten, Ew. Fürstl. Gnd. aber zu ohnsterblichen nachruhm ferner außschlagen lassen wolle.

Waß dann Ew. Fürstl. Gnd. wegen des H. Generalmajor Ramsayb desideriren unnd des Herrn Velldtmarschall Leßlie verstärckhung anregen wollen, daß alles solle ich mir mit allem vleiß angelegen sein lassen unnd es hinwiederumb der Königl. Reichsregierung alhie dergestallt recommendiren, damit so viel immer müglich denenselben gebüehrendes contentement wiederfahren mög. Im übrigen daß Ew. Fürstl. Gnd. in berührten dero leztern schreiben melden, Sie hetten auch sonsten zu verschiedenen mahlen wegen des entsatzes Hanaw geschrieben, unnd ein und andere notthurfft dabey erinnert, aber keine wiederantwortt empfangen, kan Ew. Fürstl. Gnd. ich versichern, daß bey den zway Monaten her ausser jezt angeregten beyden schreiben von deroselben mir gar nichtzit [sic!] zukommen, sonsten ich gewißlich nicht underlassen haben würde, Ew. Fürstl. Gnd. nicht nur mit gebüehrender wiederantwortt, sondern auch mit eröffnung meiner ringfüegigen gedanckhen begehrter massen an hand zu gehen. Allermassen ich dan auch ohne daß deroselben schreiben jederzeit hoch æstimirt unnd noch in newlichkeit alls sub dat. 4., 16. unnd 29. Juliic ihro mit den meinigen dienstlich besuecht habe und verhoffentlich nach der Hand Ew. Fürstl. Gnd. sollche wol erhallten haben werden.

Beschließlichen thue gegen Ew. Fürstl. Gnd. ich mich der gn. wolgemeinten glückhwünschung zu meiner durch Gottes gnad nun wol abgelegten rayß gahr höchlich bedanckhen, und gleich wie ob hochwohlerwehnte die Herren Königl. Vormündere unnd Reichsregirung über daß Teutsche Wesen nun in sorgfälltiger embsiger deliberation begriffen sein, allso hoffe ich der Allmächtige allerseits heylsahme, schleunige unnd guete consilia unnd resolutiones verleyhen werde, davon dann Ew. Fürstl. Gnd. zu seiner Zeit fernere gebüehrende communication geschehen soll, nicht zweiflend, dieselbe an Ihrem hohen ortt zu dem gemeinen bessten ferner eyferig unnd gethrewlich cooperiren zu hellffen, wie sie bishero hochrühmblich gethan, beständig geflissen sein werden. Wollte Ew. Fürstl. Gnd. ich zu diesem mahl underdienstlich nicht verhallten, dieselbe damit in die starckhe bewahrung des Allmächtigen zu aller beharrlichen prosperität gantz threwlich bevehlend. Datum Stockhollm den 5ten Augusti Anno 1636.

Ew. Fürstl. Gnd.

Geflißener Bereidt-
williger Diener
Axell Oxenstierna mp1

Adress:

Dem Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten unnd Herrn, Herrn Wilhelm Landtgrafen zu Hessen, Graven zu Catzenelnbogen, Dietz, Ziegenheimb unnd Nidda.

Påteckning:

Pst. HaagGravenhage den 30ten Aug. 1636.2


Utgivare: Helmut Backhaus

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Textkritiska noter

1Geflißener ... mp egenhändigt.
2Anteckning på omslaget.

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