1639-05-00
Durchleuchtiger Hochgeborner Fürst.
E. F. g. seindt meine unterthenige gehorsame
Dienste neben Wünschung alles gedeylichen
Wohlergehens bevor. Gnediger Herr.

Zufolge meiner gethanen Zusage habe ich den Secretarium Müllera von Hamburg anhero forderen laßen undt denselben an E. F. G. versenden wollen, damitt sie desto besser undt eigentlicher die beschaffuenheitt der bewusten sachen von ihme selbsten verstehen undt die intention dijudicieren können. Mihr hatt ehr berichtett, das Hertzug Bernhardzb F. G. ihre gute affection zu E. F. G. haus contestieret, aber kein particular dessein oder resolution wollen geben, alle zeitt vorschützendt seines Lebens undt Wesens unsicherheitt undt unbestendigkeitt, welches ob es zwar an ihrer Seiten so gar ubel nicht bedacht, dannoch will es für E. F. G. angehörigen nicht wohl dienlich sein. Ich bin noch der opinion, so ferne es E. F. G. belieben, alles bey meinen Herren Collegen dahin helffuen disponieren, damit ehr Secretarius Myller dahin wiederumb abgefertigett werde, umb mitt Ihro F. G. uber den publicis belli et pacis zu communicieren. Zu dem Ende das ehr zugleich occasion haben müge, eine sicherheitt ihres gemüthes zu exprimieren, damitt E. F. G. ihre gedanken dahin richten oder aber eine andere occasion, so sich entweder anpræsentieret (wie ehr Myller des jungen Marggraffuen von Turlachc gedenktt) oder noch anpræsentieren möchtte. Ist es also, das E. F. G. bey dieser meinung verharren, soll ich meinen fleis tuhen, obgedachtte occasion dahin zu disponieren undt ihn Myller ehest helffuen abfertigen, so schleunig ehr wieder zuruck kommen wirdt; undt werden E. F. G. uff allem Fall mitt ihm abreden, welcher gestaltt ehr das werk rechtt führen undt zu E. F. G. sicherheitt disponieren solle. Sollte E. F. G. aber aus des Hern Myllers rapporten etwan anderer resolution werden, als wollen E. F. G. mihr in gnaden solches verstendigen, damitt ich uber seine reise deste bes[ser] verordnen könne.

Sonsten kan ich nicht laßen E. F. G. in högstem Vertrawen mitt Consens meiner Hern Collegen zu communicieren ein Extract eines brieffues, so der Her Felttmarskalk Banierd in diesen tagen an Ihro K. M:tt unsere allergnedigste Königin undt Frewlein geschrieben, was der Otto VI, greve av SchauenburgGraff von Schewenburg ihme entdecken lassen, wegen seiner landen undt dan auch einer Heuraths, so ehr sich umb E. F. G. Frewlein Tochtter, Freulein Christina F. G.e zu bewerben gesonnen. Weiln nuhn ich leichtlich erachten kan, das solches E. F. G. insonders bey dieser occasion zu wissen nöthich, als hopfe ich E. F. G. diese Communication nicht anders dan ich es meine zu dero dienste verstehen undt uffnehmen werden. Ob nuhn die resolution gefassedt undt die sollicitation daruff erfolgen werde, stehett zu erwarten; voraus aber dienett es nuhr E. F. G. zu einen Nachrichtt.

Was sonsten daraußen passieret, zweifle ich nicht, es werden E. F. G. aus den ordinari rapporten verstanden haben, undt nach dem der Her Myller uber alles weis die besthe relation zu tuhn, stell ich es nicht unbillich alles zu seinen unterricht. Nuhr das dem gütigen Gott nicht unbillig von Hertzen zu danken, der die wapfen Ihro Königl. M:tt wieder alles menschliches verhopfen so miraculose bis anhero gesegnet, das solche große undt merkliche feindtliche armeen nicht allein nichts wieder uns ausgerichtett, sondern auch von einem so kleinen Hauffuen durch unterschiedtliche occasiones ruinieret worden, das sie nicht ohne högste beschwerde ein rechtes Corpus wieder beysammen bringen können. Zum weinigsten werden sie viele ihre desseins endern müßen. Der högste Gott undt rechte Friedtfürst sehe nuhn mehr seine betrübte bedrücktte Kirche an mitt den augen seiner barmhertzigkeitt undt helffue alles zu einem rechten, sichern undt bestendigen algemeinen Frieden.

Der König von Denmark hatt dieser tagen durch seinen residenten Peter Wybef bey uns anhaltten laßen umb vertraulicher communication der friedenscondicionen. E. F. G. gedenken, was das vor ein anbietens. Es soll E. F. G. aber alles bey occasion umbstendlicher communicieret werden, dan anjetzo ist noch die resolution nicht gefasset.

Es haben E. F. G. mihr auch die gnade anerbotten, sie in ihrem Haus uffzuwarten, welches, wie es mihr eine hohe ehre ist, ich auch bey occasion nicht laßen soll. Hette zwar verhopfett, etwan in den künftigen feiertagen E. F. G. uffzuwarten. Befahre aber, das die alhier sich anheuffuende negocia wohl werden noch etliche tage zu ihre föllige Expedition erfordern. So balde ich aber neben den andern meinen Herren Collegen alhier fertig, werde ich undt meine Brüder die occasion suchen, uns bey E. F. G. zu dero dienste zu præsentieren. Undt wie ich E. F. G. undt dero hohes fürstliches Haus undt angehörigen in dem schutz des allmechtigen fleisich empfele, also recommendiere ich mich auch in E. F. G. gewönliche gewogenheitt undt gnade, verbleibendt zu jeder Zeitt

E. F. G.
untertheniger gehor
samer diener
Axell Oxenstierna mp.

Datum Jeneköping den [...] maij Anno 1639.

Utgivare: Helmut Backhaus

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