Editionsregeln
Herman Brulin, einer der Herausgeber der Briefe und Schriften Axel Oxenstiernas, fasste im Jahr 1907 die in AOSB befolgten Editionsregeln folgendermassen zusammen (AOSB I, 4, S. V):
Die Texte werden orthografisch genau wiedergegeben. Modernisierung und Verdeutlichung ist in bestimmten Fällen möglich, und zwar im Hinblick auf Interpunktion, Gliederung der Abschnitte, Zusammenschreibung von Wörtern, Wiedergabe bestimmter Abkürzungen, Verwendung von grossen Buchstaben und Gebrauch der Buchstaben v, w und u, i und j sowie ii, ij, ji und y.
Im Oxenstiernaprojekt sind dieselben Regeln befolgt worden; dabei sind jedoch folgende Erläuterungen und Ergänzungen zu beachten:
- In Begrüssungs- und Abschlusspartien wird die Trennung der Zeilen und die Stellung der Wörter im Verhältnis zum Brieftext beibehalten.
- Die Interpunktion wird behutsam modernisiert, was sich gelegentlich auf den Gebrauch von grossen und kleinen Buchstaben auswirkt.
- Die Gliederung der Abschnitte wird in der Regel vom Herausgeber vorgenommen.
- Der Gebrauch von grossen und kleinen Buchstaben wird behutsam modernisiert (ausgenommen in Adressen und Vermerken auf dem Kuvert u. dgl.).
- Abkürzungen werden aufgelöst, ohne dass dies ausdrücklich vermerkt wird. Bestimmte stehende oder häufig wiederkehrende Abkürzungen wie Kungl. Maj:t, S. R. M., Ill. A. T., D. O. M. u. ä. werden beibehalten oder nur beim ersten Mal in einem Text aufgelöst. Abkürzung durch Zusammenziehen von Buchstaben wird durch einen Doppelpunkt gekennzeichnet (Kungl. Maj:t).
- In schwedischen Texten wird ÿ im Anschluss an den modernen Sprachgebrauch als ij oder y wiedergegeben, ß wird als ss geschrieben. In lateinischen Texten wird j mit Ausnahme von Personen- und Ortsnamen nicht verwendet [also Illustris, nicht Jllustris; abii, nicht abij, aber Joencopia für Jönköping].
- In schwedischen Texten werden v, w und konsonantisches u durchweg mit v wiedergegeben [also haffva statt haffwa oder haffua]; in lateinischen Texten wird der Gebrauch von u und v in der Vorlage beibehalten.
- Datumangaben werden normalisiert und, wo nötig, ausgeschrieben, z. B. wird 13 8bris Ao 14 geschrieben 13 octobris Ao 1614. Wo die römische Zahl M als CI oder rückwärts gewandtes C vorkommt, wird sie als M wiedergegeben.
N.B. Im Oxenstiernaregister und in der Textedition werden alle Texte nach dem Julianischen Kalender datiert. Wenn die Vorlage eine abweichende Datierung hat, wird es ausdrücklich vermerkt.
Streichungen, Zusätze und Unterstreichungen werden gekennzeichnet, desgleichen Notizen des Empfängers.
Unleserliche Stellen werden mit [...] gekennzeichnet.
Die Edition gründet sich, soweit möglich, jeweils auf den Wortlaut der Ausfertigung. Wo eine solche fehlt oder nicht benutzbar ist, wird als Vorlage der Entwurf, die Registraturabschrift oder die Abschrift eines Textes benutzt.
Textvarianten aus anderen Exemplaren werden nur nachgewiesen, wenn es für die textkritische Beurteilung oder das Verständnis eines Textes im übrigen von Bedeutung ist.